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Die Pflege Versorgungslücke – wieviel Zusatzschutz wird benötigt?

Am deutlichsten wird die Versorgungslücke der gesetzlichen Pflegeversicherung bei stationärer Pflege bei Pflegegrad 5. Die Schere zwischen den Leistungen der Krankenkassen und den Kosten für eine Heimunterbringung geht je nach Region und Betreiber mehr oder weniger deutlich auseinander. Für eine stationäre Pflege bei der Caritas in Frankfurt am Main betrug im Jahr 2016 der Eigenanteil 3.115,97 Euro. In einem Pflegeheim der Caritas in Frankfurt an der Oder mussten die Betroffenen dagegen nur 1.443,90 Euro aufwenden.
Angehörige, die ihr Familienmitglied zu Hause pflegen, bezahlen, sofern die Gelder vorhanden sind, 24-Stunden-Kräfte. Bei Pflegegrad 5 erhalten sie als Leistung 901 Euro. Die tatsächlichen Kosten belaufen sich in der Regel jedoch auf 2.000 Euro im Monat und mehr.

Kundenzufriedenheit

Beispielrechnung der Versorgungslücke bei Pflege durch Angehörige je Pflegegrad

Da die überwiegende Anzahl der Pflegebedürftigen durch Angehörige gepflegt wird, macht es am meisten Sinn die Versorgungslücke für diesen Fall in den Pflegegraden 1 und 2 (also bei leichter Pflegebedürftigkeit) als Anhaltspunkt zur Berechnung einer Versorgungslücke heranzuziehen. In Pflegegrad 3 werden Pflegebedürftige häufig zu Hause gepflegt, neben den Angehörigen sind aber im Normalfall die Dienste eines ambulanten Pflegedienstes erforferlich.
In den Pflegegraden 4 – 5 hingegen wird der überwiegende Anteil der Angehörigen nicht in der Lage sein, den Pflegebedürftigen alleine zu Hause pflegen und wir sind daher von einer Heimunterbringung ausgegangen.
Im folgenden Beispiel sind wir also von einer durchschnittlichen Monatsrente von 1.100 Euro und niedrigen Lebenshaltungskosten und Konsum ausgegangen, der durch die Leistungen der Altersrente gedeckt werden kann. Da in Pflegegrad 4 und 5 stationär gepflegt wird in unserer Beispielrechnung, fallen keine Kosten mehr für den Konsum an, da dieser bereits in den Kosten für das Pflegeheim inkludiert ist.
Es ergibt sich folgendes Bild:

+/- pro Monat Pflegegrad 1 Pflegegrad 2 Pflegegrad 3 Pflegegrad 4 Pflegegrad 5
+Pflegekosten in EUR: 600,- 745,- 2.300,- 3.800,- 4.100,-
+Miete/Lebenshaltungskosten 800.- 800,- 800,- 500,- 500,-
+Konsum 300,- 300,- 300,- 0,- 0,-
-Leistungen der Pflegekasse 125,- 316,- 1.298,- 1775,- 2.005,-
-Vorhandene Altersrente 1.100,- 1.100,- 1.100,- 1.100,- 1.100,-
*=Monatliche Versorgungslücke * 475,- 429,- 1.002- 1.425,- 1.495,-

Die individuelle Pflege-Versorgungslücke und wie man sie schließt

Die Höhe der genauen Versorgungslücke ist natürlich abhängig von den individuellen Lebenshaltungskosten und auch den eigenen finanziellen Mitteln und dem Renteneinkommen. Für den durchschnittlichen Rentner gilt aber zur Absicherung der Versorgungslücke durch eine Pflegetagegeldversicherung, dass die gewählte monatliche Mindest-Absicherung für den Pflegefall wie folgt aussehen müsste:

  • 50 Euro/Tag , also 1500 Euro/Monat für Pflegegrad 5 stationär
  • 50 Euro/Tag , also 1500 Euro/Monat für Pflegegrad 4 stationär
  • 50 Euro/Tag , also 1500 Euro/Monat für Pflegegrad 3 stationär
  • 30-35 Euro/Tag, also 900-1150 Euro/Monat für Pflegegrad 3 ambulant
  • 50 Euro/Tag , also 1500 Euro/Monat für Pflegegrad 2 stationär (bei Pflegegrad 2 könnte nämlich auch Heimpflege nötig sein)
  • 10-15 Euro/Tag, also 300-450 Euro/Monat für Pflegegrad 2 ambulant
  • 10-15 Euro/Tag, also 300-450 Euro/Monat für Pflegegrad 1 ambulant

Da diese Pflegetagegeld-Höhen sich nicht bei jedem Anbieter genau darstellen lassen, sollte man sich im Pflegetagegeld Vergleichsrechner die Tarife genau ansehen. Beim Tarif DFV Pflege Flex lassen sich die gewünschten höhen am individuellsten versichern, auch bei der Arag Individualpflege sind die Pflegetagegeldsätze individuell versicherbar.

Die Bedarfsermittlung

Wie hoch der tatsächliche Bedarf an der späteren Höhe des Pflegetagegeldes tatsächlich ist, lässt sich in jungen Jahren nur schwer abschätzen. Es wäre allerdings fatal, darauf zu setzen, dass die Altersrente ausreichend ist, um für die Kosten aufzukommen. Immerhin sollte ein möglicher Ehepartner noch ausreichend von der Rente übrig haben, um nicht unter die Armutsgrenze zu rutschen. Die öffentliche Hand greift erst, wenn das eigene Vermögen zum größten Teil aufgezehrt wurde und auch die Kinder entsprechend den gesetzlichen Regelungen ihren Teil geleistet haben.
Eine Beispielrechnung haben wir in der obigen Grafik bereits aufgestellt, hieran kann man sich gut orientieren.

Regionale Unterschiede beim Pflegebedarf

Wer sein Leben in Frankfurt am Main verbracht hat, möchte kaum aus Kostengründen nach Frankfurt an der Oder umsiedeln, weil dort die Kosten für ein Pflegeheim günstiger sind. Ein Anhaltspunkt für die Bedarfsermittlung kann der Rentenbescheid sein. Wer ungefähr abschätzen kann, wie viel Geld er zum Leben benötigt, sieht, ob bei Rentenbezug noch ein Polster für eventuelle Pflegeaufwendungen vorhanden ist. Allerdings darf dabei nicht vergessen gehen, dass die Preissteigerung auch am Pflegesektor nicht vorbei geht, im Gegenteil, die Kosten werden steigen.

Mit ein wenig Recherche lässt sich feststellen, wie hoch die Kosten für eine stationäre Unterbringung in der jeweiligen Region ausfallen. Gleiches gilt für die Aufwendungen, welche eine Betreuung durch eine externe Kraft in den eigenen vier Wänden erfordert.
Die Bedarfsermittlung sollte aber nicht nur auf den schlimmsten Fall, Pflegegrad 5, abgestellt werden. Bereits der Pflegegrad 1 kann mit Mehraufwendungen einhergehen, für die eine Leistung der gesetzlichen Pflegeversicherung nicht mehr ausreicht. Dabei spielen zusätzliche Kosten für die Haushaltsführung, eine Haushaltshilfe oder der Luxus, sich Getränke bis in die Wohnung liefern zu lassen, eine wesentliche Rolle. Unstrittig ist jedoch, je höher der Pflegegrad ausfällt, um so größer wird die Lücke zwischen tatsächlichem finanziellen Bedarf und den Erstattungen der gesetzlichen Pflegeversicherung.